Wer geistiges Brot in sich aufnimmt und zu schnell kaut, wird dies nicht verdauen können. Er wird nicht die Essenz der Nahrung und die Kraft in sich aufnehmen, die diese beinhaltet, denn die Worte allein, die aus dem Geist kommen, heben an und geben ein kurzes Gefühl der Leichtigkeit. Nach kurzer Zeit verlangt es nach mehr, da nun das Gefühl des Angehobenseins wieder weg geht und man auf dem Boden der eigenen Tatsachen landet. Dies ist oft tiefer, als der Mensch sich einschätzt.
Auch wer viel geistige Nahrung in sich aufnimmt, wird seines Lebens nicht froh werden, denn auch die Menge bestimmt nicht die Nachhaltigkeit. Versteht: Weniger ist mehr. Es ist die Essenz der Worte, die es zu verstehen und in sich aufzunehmen gilt; nur was verstanden und erfasst wird, durch die Umsetzung und Anwendung im eigenen Leben, kann in sich aufgenommen werden und führt zu einer echten Veränderung. Das verstandene und erfasste Wort drängt sodann zur Tat; man wird ehrlicher, klarer, ruhiger, hilfsbereiter und denkt mehr für die anderen. Das eigene Leben und die Beziehungen werden geordnet, versöhnt, geheilt, vergeben, und es wird für die eigene Schuld um Vergebung gebeten, denn die eigene Schuld wird bewusster. Man erkennt den Täteranteil in sich und verlässt das Opfer sein, die Opferrolle, somit nimmt die Eigenverantwortlichkeit im Leben zu und es braucht weniger Berater, die man um Rat fragt und mit seinem Eigenem belastet. Der Wanderer auf dem Weg wird manche Schritte der inneren Veränderung erleben, wenn er in die Wahrheit geführt wird. Der Spiegel der Erkenntnis spiegelt das wider, was der Wanderer zu sehen bereit ist und gibt nur den Teil preis, den der Wanderer aufzunehmen bereit ist. Die Selbsterkenntnis des Wanderers bildet die Basis des Weges und bestimmt die Tiefe, in die er hineingeführt werden kann; diese Tiefe bildet das Bewusstsein, das im Erforschen des Unterbewusstseins zutage kommt. All die Schleier und Masken des Menschen, seine Überlebensstrategien und Vorstellungen und Meinungen, die er sich bis dahin aufgebaut hat, um sich sicher und geschützt zu fühlen, werden weichen müssen. Nur wer bereit ist, dies loszulassen und sich auf die innere Reise der Erkenntnis zu begeben, durchschreitet das Tal der eigenen Tränen, der eigenen Angst und Unsicherheit, und so er diese an der Hand Christi durchschreitet und die eigene Erlösungsbedürftigkeit annimmt, gelangt er auf seiner Pilgerreise im Inneren zum Stein der Weisen, tief in ihm verborgen, es ist das Christusbewusstsein. Es führt in die wahre Erkenntnis des Feuerspiegels, der dem Wanderer die Wahrheit zeigt über ihn selbst. Diese öffnet ihm die Augen, er bekommt Durchblick, und so er beim Christusbewusstsein angelangt ist, den Einblick und Überblick. Er erkennt in diesem die Verantwortung und wird mit seinen Mitmenschen das teilen, was ihnen möglich ist aufzunehmen. Es ist ein Schatz, den er für sich birgt und er wird dabei stiller werden. Die erlangte Weisheit drängt nun weiter zur Tat und wird sich zeigen, indem der Wanderer klarer wird mit seinen Mitmenschen, seine Sorgen werden sich mehr um andere drehen, denn er wird sich selbst zurücknehmen. Er wird sich einsetzen für das große Ganze, die erlangte Kraft will tätig sein und sich für andere einsetzen. Seine Worte werden weniger werden und er wird in einer Masse von Menschen erst übersehen und erst beim zweiten Hinblick erkannt werden, denn sein Gewand ist das Gewand des Dienens. Er ist zum Knecht oder zur Magd des Herrn geworden.
Dieser Weg ist nur an der Hand von Christus möglich, denn Er ist ihn vorausgegangen und erlöste die Seelenschuld des Menschen, der dadurch eine tiefgreifende Befreiung erfährt. Die Wanderung ist ein stetiges inneres in Bewegung bleiben, eine stetige Anforderung an Selbsterkenntnis, im Dienst und Lobpreis dem Herrn und Schöpfer.
Verstehet, wer Anteil hat an Jesus, dem Christus, wird zu seinem Leib werden und das Brot des Lebens weitergeben können. So nehmt diese Worte in euch auf und lasst sie auf euch wirken, auf dass ihr sie verstehen lernt. Im Christusbewusstsein ist der widergeist erkannt und überwunden, der widersacher wird nun eine größere Kraft anlegen, um den Wanderer aufzuhalten. Dieser tritt ein in das Heer des Michael und wird sich im Siegeszug dem stellen, was den Sieg der Liebe in die Knie zwingen will. Lernt zu verstehen, es ist ein Weg, auf dem ihr voranschreitet, es ist ein Weg, gefüllt mit vielen Prozessen der Erkenntnis und unzähligen Schritten, eine Entwicklung, die in das Leben führt, in die Heimat, die Geborgenheit, in die Fülle und den Reichtum des Inneren, in die Sicherheit im Herrn und in die Macht und Herrlichkeit des Vaters.
Gehet Schritt um Schritt, den Weg der Erkenntnis eures Eigenwillens und ihr werdet ihn mehr und mehr ablegen den Widerstand und Widerwillen, der eure eigene Entwicklung, im inneren Trotz gegen den Vater, aufhält und in dem ihr die Wahrheit, die der Spiegel zeigt, selbst verschleiert und nicht sehen können wollt. Allzu gerne schweift ihr dann ab und zeigt mit dem Finger auf die anderen. Lernt euer Maß an euch selbst anzusetzen und richtet euch selbst und es wird euch alles aufgewogen werden, was ihr eingesetzt habt, dessen seid versichert und werdet euch bewusst! Erfasst den Inhalt der Worte und bleibt nicht im Rausch der Erhebung stecken!
Dieser Weg führt euch in die Einsamkeit, genauso wie in die Gemeinschaft, in die Leere, wie in die Fülle, er führt euch in die Stille, ebenso wie in das Wort, ins Loslassen sowie ins Führen, er führt ins Sein und ins Haben, in den Himmel, den Geist, sowie auf die Erde und ganz in den Menschen, in die Schuld und gleichzeitig in die Erlösung, er führt ins Dienen und Erhalten und in den Fluss des ewigen Lebens und Seins, der im Sterben und im Leben gleichzeitig liegt. Es ist der goldene Weg, den Christus als Jesus euch vorausgegangen ist.