Weltentheater

Einsicht, 27. Februar 2022

Es blätterte sich ein Traum auf, den ich bereits vor sieben Jahren erhalten hatte. Er veränderte sich, gab mir weitere Einblicke in Hintergründe und in Nöte, die die aktuelle Situation aufnimmt.

Ich befand mich in einem Dorf, dort wurde gegessen, gefeiert und getanzt. Alle waren sie da, und alle machten mit. Die einen laut und bestimmt, die anderen kleinlaut und angepasst. Unschlüssig schaute ich dem bunten Treiben zu. Dann wurde ich zum Tanz aufgefordert von einer Persönlichkeit, die sich nicht gewohnt war, einen Korb zu bekommen. «Nein, ich werde nicht tanzen, etwas stimmt da nicht.», dabei wollte ich nicht mitmachen. Es war alles schön hergerichtet, das Dorf war festlich geschmückt, Flaggen flatterten im Wind, die Gäste festlich und in edlen Stoffen gekleidet. Doch es gefiel mir nicht und ich wandte mich ab. Ich passte nicht hierher, es war nicht der Ort, an dem ich bleiben wollte. Ich drehte mich um, wandte mich ab und machte mich auf meinen Weg. Dieser Weg führte mich weg von der Gemeinschaft, vom Dorf. Mein Weg führte von einer Anhöhe in ein Tal. Doch mit jedem Schritt, den ich machen wollte, tat sich die Erde unter meinen Füssen auf, sie wurde zu schwarzen Löchern, in ihnen sah ich Feuer, Sturm und Wasserfluten. Wohin ich mich wenden wollte, tat sich die Erde auf. «Was ist mit dem Dorf, mit den Menschen?», dachte ich besorgt, «ich muss ihnen helfen.» Doch es gab kein Zurück mehr, ich sah das Dorf in der Ferne, wie auf einer Insel. Hörte das Gelächter, hörte ihre Musik und ihr Feiern, sie waren mit sich selbst beschäftigt, sie bemerkten nicht, was um sie herum geschah, welche Bedrohung sich ihnen näherte. Doch der Weg zurück war nicht mehr möglich.

Bedrückt und schweren Herzens, wandte ich mich wieder meinem Weg zu, erneut sah ich schreckliche Bilder, Menschen stürzten in die schwarzen Löcher. Nun sah ich auch Mütter, die gerade noch friedlich spazierten, ihre Kinderwagen schoben und zusammen lachten. Sah, wie auch sie samt Kinderwagen in die Löcher stürzten, es kam so schnell über die Menschen, dass es keine Rettung für sie gab. Wie sollte ich weitergehen, ich sah keinen Weg, sah nur die Erde, die sich überall auftat. «Christus hilf mir,» bat ich in höchster Not. «Schliesse die Augen.», hörte ich Seine Stimme, ruhig, bestimmt und klar. Also schloss ich sie. Dann sagte Christus: «Und jetzt geh.» Zuerst zögerlich, dann bestimmt und kraftvoll, machte ich einen Schritt nach dem anderen und kam nach einer Weile unten im Tal an.

Dort betrat ich ein unscheinbares Gebäude, es war wie ein Theater. Ich ging hinein und fand einige bekannte wichtige Persönlichkeiten aus der Welt, sie standen auf der Bühne und führten ihr Stück auf, das mich nicht interessierte. Nun trat die Persönlichkeit, die mit mir tanzen wollte und ebenfalls zur Gilde auf der Bühne gehörte, an meine Seite. Ich fragte ihn:  «Was soll das? Was wird hier gespielt?» – «Das Welttheater.» – «Was für ein Welttheater denn?» Er wusste es auch nicht. Er wusste nur, dass es ein Theater ist. Als nächstes sah ich ihn auf der Bühne und ich sah, wie er überall Unfrieden stiftete, die ganze Bühne verwandelte sich vor meinen Augen zur Weltbühne. Ich sah, wie die Führungsgilde sich ihm unterordnete und auf ihn hörte, jede Seite wurde von ihm beraten, geführt und bestimmt. Dabei veränderte er seine Gestalt und mischte sich sichtbar und unsichtbar in Verhandlungen ein. Er hielt sie alle, alle an Fäden, wie ein Marionettenspieler benutze er sie. Eine Seite plusterte sich auf, in ihrer Macht, die sich unmerklich aufgebaut und ausgebaut hatte. Die andere Seite liess sich von ihm einschüchtern, beide in großer Angst, die einen im Angriff, die andern in der Verteidigung ihrer Inseln der Macht und des Friedens, die jedoch keine Inseln sind. Wer regiert die Welt?  Wer ist der Führer, auf den alle hören? Wer bewegt die Marionetten? Wer hat alle und alles fest im Griff? Ich erkenne ihn, der seine Hilfe anbietet, der seine Strategien verfolgt, und ich erkenne ihn, der mich aufforderte zum Tanz. Es ist keine Person, es ist der gegenspieler Gottes. Es ist der Weltenherrscher hinter all jenen, die er benutzen kann, der immer noch festhält am Aufbau der gegenschöpfung, der noch auf dem Weg der Vergeltung alles in seinen Dunst führt, Gutgläubige verwirrt und zum Tanz auffordert, um sie weiterhin zu seinem Spielball zu machen.

 

EINSICHT IN DER NEUEN ZEIT

 

„Und eure Söhne und eure Töchter werden weissagen, eure Greise werden Träume haben, eure jungen Männer werden Visionen sehen. Und selbst über die Knechte und über die Mägde werde Ich in jenen Tagen Meinen Geist ausgießen.“