Freiwilliger Schatten

Gottesakademie, Geistschule, 29. Juni 2020

Die Schöpfung befindet sich in stetiger Evolution, stetiger Weiterentwicklung. Die Erde und das Menschenleben sind nur ein Teil, eine Station davon. Es ist die Station, an der der Umgang mit dem freien Willen, der Selbstständigkeit gelernt werden soll und darf. Das heißt also, ein Geistwesen tritt die Aufgabe an, die im Wesen des Geistes so noch gar nicht vorhanden ist. Es befindet sich im Urstrom des Seins, ist eins mit dem All-Geist-Bewusstsein und in der Einheit mit allem, was es umgibt, geprägt von und durch das Gesetz und die Ordnung Gottes, Seinem Willen unterstellt.

Der Mensch, der diese Zeilen liest, spürt in sich oft ein Aufbegehren, ein leichtes Zucken oder Unbehagen. Diese Ablehnung zeigt, dass etwas in ihm in Spannung geht. Es ist der angenommene Teil, der zum freien Willen gehört, Ich nenne es jetzt einmal die Freiwilligkeit, den Willen Gottes an- und aufzunehmen. Dies bedeutet, dass im Gegensatz zum geistigen Ursprung nun die Möglichkeit besteht, sich zu entscheiden. Das Geistwesen lebt ganz und gar im Willen Gottes und ist Teil davon. Der Mensch darf lernen, was für ein Geschenk es ist, sich diesem freiwillig unterzuordnen. Doch davor wird er erst mündig. Er lernt die Konsequenzen seiner Entscheidungen, seines Handelns, bewegt sich in der Verführung und lernt den Schatten kennen, den er in sich selbst trägt. Umso weiter weg vom Licht, umso größer wird der Schatten. Das Geistwesen begibt sich also in die Seelenebene und je nach Mentalität, Potential und Aufgabe, die es hat, wird der widergeist als freiwilliger Schatten aufgenommen, den es sozusagen zu bezähmen oder zu beherrschen gilt. Dies geschieht in der Stufe der Seelenebenen, die euch als «Paradies» bekannt ist, es ist eine Art Schallmauer oder auch die Bruchkante zwischen Licht und Schatten, in der sich die Schöpfung spiegelt. In der Spiegelung, im Schattenfeld ist das Gottesgeschöpf von nun an unterwegs und hat zwei Geister in sich, den Gottesgeist und den widergeist. Ersterer sehnt sich, je nach Aufgabe und Potential, nach Liebe, Geborgenheit, Gerechtigkeit, Ordnung, Wahrheit, Sinn und Einheit. Zweiterer beschäftigt sich mit dem Schattenanteil desselben Themas, der Eigenliebe, dem Haben und nicht Gebenwollen, der Ungerechtigkeit, der Ablenkung, dem Trieb, dem Eigenen statt dem großen Ganzen, sehr einfach zusammengefasst mit dem Sein und Haben wollen, denn das ist in der Illusion des Schattens das, was erreicht werden will: Etwas zu sein oder viel zu haben, obwohl der Schatten weder ist noch hat, da es sich ja nur um eine Projektion handelt. Ihr könnt dies besser verstehen, wenn ihr euch das Bild eurer zusätzlich geschaffenen Illusionswelt vor Augen führt, dem Internet. Für viele, die sich darin bewegen, wird dies mehr und mehr Teil ihrer Wirklichkeit, und obwohl es nur einen geringen Teil darstellt, richten sie ihr ganzes Leben danach aus.

Es geht also darum, diesen widergeist, den man in sich trägt, kennen und verstehen zu lernen, er ist Teil der Aufgabe! Ihn zu beherrschen funktioniert weder durch Disziplinierung, Kasteiung, noch durch Nachlässigkeit oder Verleugnung. Der Mensch hat sich daran gewöhnt, ihn nicht zu sehen und ihn auch nicht wahrhaben zu wollen. Er lebt in seiner eigenen Selbstverständlichkeit, die weit weg vom Selbstverständnis liegt.

Der Weg, den es zu beschreiten gilt und der einzige, der von der Verständlichkeit des Egos ins Verstehen des Selbst führt, ist die Ehrlichkeit zu sich selbst. Sich ehrlich ärgern, wütend zu sein, eifersüchtig, neidisch, verletzt, enttäuscht, die ehrlichen Gefühle zuzulassen hilft, um verstehen zu lernen, woher sie kommen, um dann an Meiner Hand in die Wahrheit geführt zu werden. Zuerst in die Wahrheit über euch selbst, in der ihr erkennt, dass ihr selbst diejenigen seid, die verletzen, erwarten, für sich haben wollen, mehr sein wollen, besser sein wollen, um Anerkennung buhlen, sich anbiedern, die Wahrheit verdrehen um besser dazustehen. All das, all das gehört zum widergeist, den es gilt zu bezwingen. Der einzige Weg zu diesem Ziel zu gelangen, ist es, sich der eigenen Wahrheit zu stellen – ehrlich und kompromisslos. Ein schwieriger Prozess, der weder einfach noch von heute auf morgen bewältigt ist, doch er führt zurück zu all dem, wonach ihr euch sehnt, zurück in die Einheit, Geborgenheit, Liebe, Gerechtigkeit, die Herrlichkeit eures Vaters und Schöpfers, die auch eure ist!

GEISTSCHULE

 

«Ich bin das Dualwesen von Christus. Meine Aufgabe ist es, euch auf diesem Weg zu begleiten. Es ist der weibliche Teil des Heimführungsplanes der Dritten Zeit, der nun eingeleitet ist.»