Die Wende

Verborgenes Leben, 17. Dezember 2023
26 Jahre alt

Ein paar Tage später hörte ich in einer Buchbesprechung im Radio von einem Buch über Franz von Assisi. Schon in der Besprechung erkannte ich in Franziskus und seinem Leben eine Gemeinsamkeit – die Sehnsucht in Gott und mit Gott zu leben.

Ich beschäftigte mich mit der Geschichte von Franz von Assisi. Seine Lebensfreude tat meiner Seele gut, wie er die edlen Stoffe seines Vaters aus dem Fenster warf, wie er ganz und gar für und mit Gott leben wollte. Ich konnte ihn gut, sehr gut verstehen. Franz half mir wieder zu glauben, wieder zu vertrauen, seine Freude und Leichtigkeit nahm etwas von meiner Schwere, die ich immer wieder in mir fühlte.

Ich begann nun jeden Morgen sein Gebet zu beten, mit dem aufrichtigen Wunsch, dieses Gebet erfüllen zu können, immer besser erfüllen zu können …

Herr, mache mich zum Werkzeug deines Friedens,
dass ich liebe, wo man hasst;
dass ich verzeihe, wo man beleidigt;
dass ich verbinde, wo Streit herrsch;
dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist;
dass ich Glaube bringe, wo Zweifel herrscht;
dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält;
dass ich Licht bringe, wo Finsternis regiert;
dass ich Freude gebe, wo Kummer wohnt.

Hilf mir, oh Herr, dass ich mir nicht wünsche,
verstanden zu werden, sondern zu verstehen;
nicht geliebt zu werden, sondern zu lieben;
nicht getröstet zu werden, sondern zu trösten.

In diesem Gebet wird die Wende gezeigt, wird die Wende herbei gebetet. In dieses Gebet habe ich mich begeben, es in mich hineingenommen, ich habe es tagtäglich in mein Herz und in meine Seele geschrieben. Und ich wollte es erfüllen, ja, ich wollte es erfüllen, es war mein heiliger Ernst, meine aufrichtige Hoffnung und mein fester Wille!

Ohne dass es mir bewusst war, war das die Wende, die vieles verändert hat, die meinem Leben Sinn, eine tiefere Ausrichtung gab, die in die Nachfolge des Jesus von Nazareth zeigte.

VERBORGENES LEBEN

 

«Schreibe für dich den Weg, der bei dir zur direkten Kommunikation geführt hat auf, denn es hilft dir beim Helfen!»