Gleichnis der drei Unglücklichen

16. DEZEMBER 2021

 

Es waren drei Unglückliche. Alle drei waren sie arm und hatten ihr ganzes Hab und Gut verloren.

Ihr sagt: «Die Unglücklichen, sie haben es schwer, Gott mutet ihnen aber viel zu. Wie sollen sie dieses Schicksal nur tragen?», und: «Sie tun mir leid.», oder: «Sie werden es so verdient haben und Gottes Strafe zurecht tragen. Gott würde ihnen besser schauen, wenn sie von den Seinen wären.», «Es soll ihnen helfen zu sehen, dass sie auf dem falschen Weg sind und auf das Falsche bauen. Der Verlust hilft ihnen zur Einsicht.»

Der erste Unglückliche, er stand in der Ersten Wirklichkeit und Zeit. Er war um Hab und Gut betrogen worden, war jedoch auch ein Nutznießer und hatte sich nichts selbst in seinem Leben aufgebaut, hatte stets von der Gunst der anderen profitiert und sich stets ins gemachte Nest gesetzt. Er hatte andere betrogen um ihre Energie und Lebenszeit. Der erste, er steht in Saat und Ernte. Und wer nichts sät, der wird auch nicht ernten können. Er würde lernen müssen, dürfen und sollen, sich selbst etwas zu erarbeiten, für sich selbst aufzukommen und nicht über die Energien anderer zu leben.

Der zweite Unglückliche, er stand in der Zweiten Zeit und Wirklichkeit. Er war arm und hatte sein Haus und seine Familie verloren. Sie waren umgekommen durch den Feind und sein Herz war verbittert von dem Kummer, in dem er stand. Er war hartherzig geworden, feindselig und misstrauisch den Menschen gegenüber. Er sah in seinem Gegenüber stets den Gegner und versuchte im Misstrauen immer den nächsten Schlag schon abzuwehren, versuchte die Strategien des anderen zu erkennen, um sich zu schützen und zu verteidigen. Seht, der zweite, er steht im Ausgleich. Und so wird er dies, was er einem Menschenbruder angetan hat, an seinem eigenen Leib erfahren dürfen, um in die Vergebung zu kommen und seine Seelenschuld auszugleichen. Er wird erst frei davon werden, wenn sein Herz frei ist von seinem Misstrauen, seiner Missgunst und den gegnerischen Gedanken seinen Menschenbrüdern gegenüber.

Der dritte, er stand in der Dritten Wirklichkeit und Zeit. Er hatte Hab und Gut verloren. Er ist vor eine Aufgabe und Prüfung gestellt, Gott über alles zu stellen, über sein Hab und Gut. Er sieht sich in eine große Prüfung gestellt, noch einmal zu beweisen, dass es ihm ernst ist, dass er ganz und gar Gott vertraut und ganz und gar auf Gott baut, und er würde zeigen müssen, dass man sich trotz allem, ganz und gar auf Gott verlassen kann. Er wird mit diesem, seinem Schicksal umgehen und wissen: «Wenn es sein darf, wird es für mich wieder aufgehen und wenn nicht, nehme ich es an, was Gott mir als Aufgabe gibt. Es wird mir helfen, mich von der Materie und vom Haben zu lösen und mich ganz Gott hinzugeben.»

Oh seht, wie wollt ihr von außen beurteilen und unterscheiden, in welcher Zeit und Wirklichkeit jemand steht, wenn ihr es für euch selbst nicht könnt?

Und so die Geschichte jetzt weitergehen würde und alle drei würden ein großes Haus bekommen, hätte sich dann der in der Ersten Wirklichkeit dies erarbeitet? Und der in der Zweiten Wirklichkeit sich dieses verdient? Und der in der Dritten Wirklichkeit wieder bekommen, weil er losgelassen hat? Oder wären sie alle drei in eine Verführung und Prüfung gestellt? Seht, oh seht: Wie wollt ihr beurteilen, wie wollt ihr richten und urteilen, wenn ihr es in eurem eigenen Leben und eurem Weg nicht versteht? Ich sage euch, macht euch keine Gedanken um den Balken der anderen, um die Prüfungen und Situationen, in die sie hineingestellt sind, und was sie zu bewältigen haben und warum. Lernt euch mit dem auseinanderzusetzen, in das ihr gestellt seid, und es nicht nur in der Nabelschau zu betrachten, sondern einmal die Perspektive zu wechseln. Dies hilft besser zu erkennen, in welcher Wirklichkeit ihr steht und worum es geht. Denn wenn ihr immer nur im Ausgleich und im Verdienst stehen bleibt, werdet ihr die große Weite der Dritten Zeit und Wirklichkeit nicht erfahren und erfassen können. Und so ihr glaubt, alles ist nur Prüfung und ihr seid schon alle Sünden losgeworden, habt schon alle Schuld abgelegt, dann werde Ich euch, Stück für Stück, die Menschen und Situationen bringen, mit denen es noch nicht aufgeht.

Auf den Seelenplan ist Verlass und auf die geistige Welt auch. Was ihr daraus macht, es steht in eurer Verantwortung. Sowohl als Mensch wie auch als Seele, wie auch als Geistwesen in allen drei Wirklichkeiten, Zeiten und Ebenen.

KALENDERBLATT

 

«Weise, weise, wer auf Meine Stimme zu hören vermag, sie als solche erkennt und sie annehmen kann. Gesegnet, wer sich besinnt und seine Werke in Meinem Licht zu betrachten vermag. Selig, wer sich um Vervollkommnung bemüht, jeden Tag, jede Stunde, ja jeden Augenblick.»