Geist der Erneuerung

30 Jahre alt

Ich besuchte verschiedene Bibelkurse doch so richtig aufgehoben fühlte ich mich dabei nicht. Ich folgte im Glauben einer eigenen Spur, die Kirche trug ich durch das Vorbild meines Vaters als etwas Gutes und Wertvolles in mir. Ich fühlte mich zu den Kirchen in den Dörfern hingezogen, liebte das mächtige Glockenspiel über alles. Es erinnerte mich an meinen Vater, der beim Ertönen der Glocken seine Arbeit kurz unterbrach, unmerklich, jedoch voller Andacht.

Ich begann mich in der Kirche zu engagieren und gestaltete für die Kinder Familiengottesdienste und fragte mich: Wie kann man Kindern den Glauben lehren? Ihnen Jesus näherbringen? Wie sollte und konnte man ihnen den Mann am Kreuz erklären?

Es war mir ein Anliegen, bei der Erneuerung, die damals in aller Munde war, mitzuwirken. Ein neues Gesangbuch wurde herausgegeben, doch die Lieder waren unbekannt, meist war der Pfarrer der Einzige, der sie singen konnte. Auch der Kirchenchor sang, doch die gewaltige Kraft, die in den Liedern der vergangenen Zeiten frei wurde, hörte man nur noch selten. Als würde der Geist Gottes ausziehen – so fühlte es sich für mich an.

Der Geist der Erneuerung ließ auf sich warten, ich wollte jedoch etwas tun. Ich dachte an Franziskus, an seinen Auftritt beim Papst, vielleicht musste die Kirche neu aufgebaut werden – so, wie es Franziskus mit seinen Freunden tat? Wie konnte man die Kirche wieder aufbauen? Würde es zugelassen, würde es möglich sein? 

Zur Firmung meines Sohnes schenkte ich ihm ein Buch, sein Lebensbuch.