In der Spiegelung

Geistschule, 15. Dezember 2021

Oh seht, der Mensch, der in der schattenwelt lebt und sich bewegt, hat die Gesetzmäßigkeiten der gegenschöpfung ganz verinnerlicht und sich zu eigen gemacht. Die gegenschöpfung funktioniert nach dem Leistungsprinzip: der Stärkere setzt sich durch, der Stärkere ist der Überlebensfähigere im Kampf um das Leben, das gleichbedeutend ist mit den Prinzipien «mehr» und «besser».

Nun stehen diejenigen, die versuchen Meinen Weg zu gehen, oft in der Problematik, dass sie sich selbst und ihre Schritte nach diesen Gesetzmäßigkeiten beurteilen und so sind sie am Gängelband des gegenspielers, ohne sich dessen bewusst zu sein. Sie beurteilen ihre Schritte und ihren Seelenweg mit dem Leistungsprinzip, möchten möglichst viel verwirklichen, möchten ja nichts falsch machen, weil sie gesetzmäßig leben wollen, sie binden sich ein in ein Regelwerk, das sie erfüllen und meinen damit, es richtig zu machen. Sie erheben sich über andere, wenn sie meinen eine Gesetzmäßigkeit gut zu erfüllen. Andere meinen, es wäre erstrebenswert, geistig höher zu sein, eine besondere Rolle auszufüllen. Sie wünschen sich eine besondere Aufgabe und Stellung, da sie dies für besser halten. In dieser Perspektive geht es darum, möglichst «weit» zu sein, in ihrer Sicht weit auf dem Weg, näher an Gott. Sie kommen oft in Seelennot und können richtiggehend in einen Teufelskreis getrieben werden, wenn sie glauben, nicht weiterzukommen, nicht weiter oder besser zu sein. Sie funktionieren nach dem Prinzip «alles muss, nichts darf». Sie meinen, die guten Werke müsste man sehen und müssten gesehen werden. Sie teilen ein, ohne es zu merken, in «oben» und «unten».

Doch versteht, ihr Menschen: Der Mensch bewertet einen geistigen Weg mit menschlichen Maßstäben. Und Ich sage euch: Der Mensch steht in der Spiegelung, die Wirklichkeit ist verdreht. Versucht es zu verstehen! Was links ist, ist rechts und was rechts ist, ist links, was oben ist, ist unten. Wenn ihr euch dessen bewusstwerdet, dürfte euch klar werden, dass ihr lernen müsst, diesen Weg und die Wahrheit mit ganz anderen Augen zu betrachten.

Wanderer, die sich aus der Schattenwelt herausbewegen, werden all ihre Werte auf den Kopf stellen müssen und eine Zeit großer Unsicherheit erleben, weil geistiges Leben und das Leben in Meiner Wahrheit alles auf den Kopf stellen muss, ja, muss! An dieser Stelle des Weges kommt der Mensch in große Unsicherheit, weil er die Sicherheit und Denkstrukturen der Leistungsgesellschaft, der Materie verlassen muss. Erst dann wird ihm bewusst, wie tief, wie tief die Programmierung, Prägungen, Einflüsterungen und Implantate in ihm sitzen und ihn in der Schattenwelt halten wollen.

Der geistige Weg lässt sich nicht nach menschlichen Gesetzmäßigkeiten beurteilen oder bewerten, weder für sich selbst noch für andere. Ihr denkt: «Man müsste doch», «ich müsste doch», «sie sollten doch»,  «es wäre doch richtig, wenn», «ich habe es schon wieder falsch gemacht», «ich müsste schon weiter sein», «schon wieder bin ich am gleichen Punkt», «ich müsste mehr schaffen»,  «er/sie weiß es besser», «ich hole mir Rat von ihm/ihr weil er/sie es besser weiß», «wenn ich dies nicht erfülle, werde ich nie weiterkommen», «immer noch bin ich am gleichen Punkt wie vor Jahren»,  «ich schaffe es einfach nicht», «es müsste mehr», «die anderen erkennen mein Potenzial nicht», «sie sehen mich nicht»,  «sie erkennen nicht, wer ich bin»

Oh seht, die geistige Welt und Wirklichkeit ist nicht gefangen in Begrenzungen, weder von Zeit noch von Raum, da sie nicht im Sorgeprinzip läuft, denn sie ist in Gott und im Versorgt Sein. Nachdem im Fallgeschehen die paradiesischen Zustände verlassen wurden, um die Frucht der Erkenntnis zu schmecken, bedeutete es auch, dieses Bewusstsein des Versorgt Seins verlassen und in das Irdische hineingestellt zu sein. Es bedeutete für das männliche Prinzip «Im Schweiße deines Angesichts» und für das weibliche «unter Schmerzen wirst du gebären».

Wer nun also ganz bewusst den Weg, den geistigen Weg antritt, um sich aus dieser Welt herauszubewegen, wird nicht umhinkommen, sich nicht mehr auf sich selbst zu verlassen, sondern ganz auf Gott. Nur wer diesen Schritt wirklich, wirklich, wirklich tut, wird sein Leben wieder in die Hände Gottes geben.

Schritt um Schritt wird er lernen, loszulassen und sich hineinzubegeben in die göttlichen Prinzipien: «Alles darf, nichts muss», «Das Schwächere vor dem Stärkeren», «das Einfache vor dem Komplizierten», «das weiter Entwickelte dient dem weniger weit Entwickelten», «Wie viel habe ich schon verstanden? Immer besser kann ich erfassen, immer mehr verstehen», «Ich arbeite immer am gleichen Punkt, weil dieser zu mir gehört. Ich bin in die Aufgabe gestellt, diese in immer noch tieferen Teilaspekten verstehen zu lernen.», «Ich werde immer wieder vor neue Aufgaben gestellt, an denen ich wachsen und lernen darf.», «Ich bin in stetiger Entwicklung, hin zu dem, wonach mein Herz sich sehnt.»

Seht, es ist ein Leben, das euch und euer Inneres nicht weniger fordert, denn die Selbstbestimmtheit geht über in Selbstverantwortung und diese will gelernt sein. Doch es ist wie bei einem Kind, das ins Leben geführt wird und lernen darf. Da die Möglichkeiten eines Kindes immer mehr werden, wird es immer mehr in seiner Welt entdecken. Und so ist es auch im geistigen Bewusstsein. Es ist ein freudiges Voranschreiten und der Blick richtet sich hin zu Gott und in die eigene Verantwortung, das eigene Sein. Es ist ein inneres Streben, das einer natürlichen Sehnsucht folgt. Und wer sich in den Fluss stellt, in den Strom des Lebens, wird freudig die Aufgabe annehmen, die am Tag auf ihn zukommt, weil er weiß, dass sie auf ihn zugeschnitten ist. Er wird sich fühlen wie ein Schüler, wie ein Entdecker der eigenen Welt, der freudig erwartet, was am heutigen Tag für eine Wegstrecke auf ihn zukommt. Er wird sich am Abend freuen über das, was er schon geschafft hat. Und was er noch nicht bewältigen konnte, da, wo es für ihn noch nicht aufgeht, das wird er in die Hände legen seines Erlösers mit der Bitte, neue Aufgaben zu bekommen, damit er besser versteht, mit der Bitte ins Verständnis zu kommen.

Seht, es sind viele Gläubige, die in diesem Zwiespalt leben, weil sie die Gesetzmäßigkeiten der geistigen Welt anwenden wollen und diese mit den Prinzipien der Schattenwelt vermischen, da diese so tief in ihnen eingebrannt sind, dass sie unbewusst und automatisch ablaufen. Damit seid ihr am Wickel und könnt gegeißelt werden mit der Angst, nicht zu genügen und der Angst es nicht zu schaffen.

Doch Ich frage euch: Was haben diese Gefühle mit Mir zu tun?

Was hat dies mit Meiner Lehre und Wahrheit zu tun? Was? Und wer hat euch dieses gelehrt?

War Ich nicht derjenige, der jedem diesen, Meinen Erlöserfunken gab, alle Schuld auf sich nahm, um euch zu helfen und gerade aus diesem Kreislauf zu befreien? Sagte Ich euch nicht, Ich gehe jedem Meiner Schafe nach, keines ist verloren? Erzählte Ich euch nicht die Geschichte vom verlorenen Sohn, der all seine Talente verschleuderte, für den ein Fest gemacht wurde, nur weil er nach Hause gefunden hatte?

Und Ich frage euch ernsthaft: Wurde in dieser Geschichte darüber gesprochen, wie lange es dauerte, bis der Sohn zurück kam zu seinem Vater?

Ich sage euch: Hört auf mit euren Bewertungen und euren menschlichen Werten den Himmel, Meine Gesetzmäßigkeiten, Meine Wahrheit und Meinen Namen zu beschmutzen! Sie haben nichts mit Meinem Weg zu tun. Hört auf damit, Mir und Meinem Weg die Kraft zu nehmen, indem ihr euch in eurem Selbstmitleid wälzt, gegeißelt und geknechtet von menschlichen Vorstellungen und Erwartungen, die ihr sowohl an euch, wie an alle anderen und auch an Mich stellt! Hört auf damit und kommt in eure Selbstbestimmung, die eine geistige Bestimmung ist, denn euer Verhalten ist eures Ursprungs und eures Wesens nicht würdig!

Und so ihr nicht beginnt daran zu glauben, dass ihr würdig seid, werdet ihr die Spiegelkante nicht durchbrechen können! Denn jeder Einzelne von euch ist gemeint, um jeden Einzelnen geht es! Und jeder Einzelne ist es Mir wert.

Ich kenne keine Zeit und keinen Raum. Doch euch sage Ich in die Schattenwelt: Wie lange noch wollt ihr nicht glauben?

Und so ihr sogleich denkt: «Ja, ich brauche schon viel zu lange.», «Es ist schlimm, dass ich schon so lange brauche.» «Ja, ich kann nicht mehr, ich will nicht mehr, es dauert schon so lange», dann sage Ich euch: Es ist die Schwere des widergeistes in euch, der sofort Meine Worte der Ermutigung in euch umdreht und euch zum Joch macht.

Und Ich sage euch: Die Zeit ist jetzt – immer dann, wenn du dich für Mich entscheidest, immer dann, wenn du aktiv ins Tun gehst, immer dann, wenn du das Joch von dir abschüttelst! Erkenne es! Erkenne, was dich geißelt, erkenne, was dich klein macht, erkenne, was dich aufhalten will, darum geht es! Es ist der Kampf in dir, mit dem Gegenspieler in dir, der teilhaft in dir ist. Es geht um euer Selbstmitleid und eure menschliche Selbstbestimmtheit, die ein «ich bestimme» ist. Es geht um diese Teile in euch. Das ist es, das euch bremst und geißelt und knechtet. Es ist euer Anteil am Schattenreich, den ihr ablegen sollt. Selbstbestimmt, selbstverantwortlich, weil ihr euch nicht mehr davon bestimmen lasst, weil ihr beginnt, die Zügel selbst in die Hand nehmt. Oh seht, wie wenig dies mit Mir zu tun hat. Ich bin es nicht, der euch geißelt! Ihr seid es selbst, in der Beeinflussung der Schattenreiche stehend, mit eurem eigenen Dunkel kämpfend. Und Ich sage euch, Ich sage jedem Einzelnen: Steh auf und befreie dich von all dem! Erkenne die Stimme in dir, die dir zuspricht:  «Schon wieder hast du den gleichen Fehler gemacht», «Du wirst es nie schaffen».

Welcher Stimme wollt ihr glauben? Und welcher Stimme in euch gebt ihr Kraft?

Eigentlich ist das die einzige Frage, um die es geht, in euren Stunden. – Jede Minute, jede Stunde, jeden Tag in eurem Leben. Dafür wurde euch die Erdenzeit gegeben.

Für welche Stimme entscheidet ihr euch?

GEISTSCHULE

 

«In der großen Schulungsreihe, werden noch einmal alle willigen und bereiten, alle durstigen und hoffenden Menschen, aber auch Seelen belehrt und praktisch angeleitet, um in die Erkenntnis der Wahrheit zu finden.»