Um meiner Enkelin Freude zu bereiten, kaufte ich ihr gerne Kleider, damit konnte ich ihr ganz nah sein. Ich litt darunter, dass ich im fernen Deutschland lebte und keine Beziehung zu meiner einzigen Enkelin aufbauen konnte. Ich war nur zwei Wochen im Jahr zuhause und dann brachte ich Kleider und Geschenke für das kleine Mädchen mit.
Um in innere Verbindung zu ihr zu treten, dichtete ich ein Lied, in dem ich meine Lebensweisheit in Worte fasste, meine Sehnsucht nach dem kleinen Mädchen in diesem Lied zum Ausdruck brachte. Zu jedem Geburtstag kam eine neue Strophe dazu, wie ein Vermächtnis wurde dieses Lied für meine Enkelin, voller Ermutigung sich dem Leben und den Lektionen des Lebens zu stellen. «Engeli, Engeli, Engeli, jetzt bisch uf de Erde, Engeli, Engeli, Engeli, um chli besser z`werde …» Auch darin wurde ich in großen Opfermut geführt, denn ich wäre gerne eine Großmutter gewesen für meine Enkelin. Dafür durfte Arthur Großvater sein, er hatte für seinen Sohn und seine Familie sein Haus vergrößert und aus dem Einfamilienhaus ein Zweifamilienhaus gemacht. So lebten und leben Vater und Sohn zusammen, bildeten eine Hausgemeinschaft, in der beide gut aufgehoben sind. Arthur kochte für seine Enkelin, wenn die Eltern arbeiteten und so ist zwischen den beiden eine natürliche Nähe gewachsen.
Durch die Vermittlung meiner Tochter lernte ich einen Glaubensbruder kennen, der ein Haus erworben hatte und mit der Gestaltung überfordert war. Und so wurde ich zur Mitgestalterin des Hauses und anschließend auch noch des Gartens. Mit großer Freude setzte ich Sträucher und Pflanzen ein, platzierte Rosen und Stauden und in der Kreativität dieser Aufgabe heilte meine Seele.
Oft wenn ich in meinem Leben Seelenkämpfe hatte, innerlich traurig war und mein Herz im Schmerz weinte, setzte ich mich in den Garten, der für mich eine Art Refugium bedeutete. Ich zog mich dann zurück ins Gebet, sprach mit Jesus Christus, teilte mit ihm meinen Schmerz und fühlte mich ihm dabei innigst verbunden und nah.
Im Bestreben, jenen ein schönes Zuhause, ein Refugium zu gestalten, die ihr Leben einer guten Sache widmeten, freute ich mich, dem Haus einen würdigen Rahmen zu geben und den Glaubensgeschwistern einen Ruheort, in dem sie Gott begegnen konnten.