Verschlossene Türen

Verborgenes Leben, 27. März 2024

Ich besuchte mit Arthur meinen Schwiegervater, der nach einer schweren Operation auf dem Weg der Genesung im Krankenhaus lag. Unmittelbar nachdem wir das Krankenzimmer betraten, verspürte ich, ich sollte zu seinem Nachbarn ans Bett treten, der Verstand und die Vernunft jedoch sagten, dass dieses unhöflich und auch nicht angebracht wäre. So wandte ich mich dem Schwiegervater zu und half ihm, sich aufzusetzen. Währenddessen hörte ich hinter meinem Rücken ein tieferes Seufzen, und dann folgte der schwere, letzte Atemzug des Bettnachbarn. Erneut traf mich die Tatsache, dass ich nicht auf mein Gefühl gehört hatte, über alle Maßen.

In mir standen sich Kopf und Herz gegenüber, ich musste abwägen, musste entscheiden. Ich versuchte zu ergründen, warum ich meinem Gefühl, meinen Herzen nicht gefolgt war. Ich hätte dem Menschen beistehen können, wäre ich nur aufmerksam genug gewesen. Was war Vernunft? Waren es nicht Programmierungen, die oft dem eigenen Gefühl, der Intuition entgegenstanden?

Nach diesem aufwühlenden Erlebnis suchte ich Ruhe, sehnte mich nach der Stille des Gotteshauses. Ich wünschte mir Zwiesprache mit Gott, doch wieder stand ich vor verschlossener Kirchentür.

Ich orientierte mich an den Zeichen, die mir gegeben wurden: Die verschlossen Türen passten nicht zur Lehre des Jesus. Wem gehörten denn die Kirchen, die Kirche, die in jedem Dorf stehen? Warum wurden sie überhaupt verschlossen?

VERBORGENES LEBEN

 

«Schreibe für dich den Weg, der bei dir zur direkten Kommunikation geführt hat auf, denn es hilft dir beim Helfen!»