Nachfolger

Verborgenes Leben, 4. März 2024
 

Die Situationen, in die Maria geführt wurde, waren nicht alltäglich und meist sehr anspruchsvoll. Sie führte nun viele, wirklich viele Gespräche, die wie Begleitungen waren und wünschte sich mehr Zeit für die Tagesführung, die Führung im Tag, die sie erlebte in und durch ihren Glauben und durch ihr tägliches Gebet. Ihr Terminkalender war zu voll, es blieben zu wenig Lücken, um spontan etwas einzuschieben. Für halbe Sachen war Maria nicht, deshalb übergab sie den großen Turnverein mit all seinen Mitgliedern, mit all den Abteilungen in Nachfolger Hände. Noch einmal eine Abendunterhaltung, die zum Abschied für Maria wurde, noch einmal eine Generalversammlung, in der der Jahresbericht, den Maria jedes Jahr geschrieben hatte, mit höchster Konzentration gehört wurde, denn diese Berichte waren etwas Besonderes. Waren es nur sieben Jahre gewesen, in denen sie dem Turnverein als Präsidentin vorstand? Bei all dem, was in dieser Zeit alles geschehen war, schien das fast nicht möglich. Maria verließ den Verein mit 29 Jahren. Kein einfacher Abschied, denn es waren damit viele tiefe Beziehungen, ja, Freundschaften verbunden, ja, gewachsen. Doch unbeirrt und mit Fingerspitzengefühl übergab sie den Verein an ihre Nachfolger. Sie hatte in den jeweiligen Gruppen ein junges Team aufgebaut und diese in die Selbstverantwortung und Leiterschaft geführt, die diese jetzt freudig übernahmen. Maria freute sich am Erfolg, in den der Verein geführt wurde, denn für sie war es stets das Werk aller zusammen.

So richtig verstanden wurde ihr Schritt damals nicht. Maria war im Verein sehr geschätzt und beliebt gewesen. Alle bedauerten ihren Rücktritt und fanden ihr Ausscheiden sehr, sehr schade. Doch Maria ließ sich trotz einiger Versuche weder überreden noch überzeugen, ihr Entschluss stand fest: Sie übergab diese Aufgabe in andere Hände. Und sie ließ los, wirklich los.

VERBORGENES LEBEN

 

«Schreibe für dich den Weg, der bei dir zur direkten Kommunikation geführt hat auf, denn es hilft dir beim Helfen!»