Völlig entkräftet sank Maria auf ihr Lager. Sie hatte eine winzige Kammer, in der sie für sich alleine war. Sie war dankbar für diesen kleinen Luxus, der ihr die Möglichkeit gab, mehr in ihrem Inneren zu sein. Die Bilder des vergangenen Tages kamen zu ihr zurück. Sie weinte nicht mehr, sie betete darum, Gottes Plan verstehen zu können. Es war alles geschehen, so wie es die Schriften vorausgesagt hatten, doch warum? Welchen Sinn hatte das Ganze? Warum die Niederlage? Wer würde an einen Retter und Führer glauben wollen, dem die Ehre und Würde genommen wurden, und der am Kreuz unschuldig, doch wie ein Verbrecher starb?
Warum war es so schwer, die Wege Gottes zu verstehen? Sie hörte die Empörung der Frauen, sie konnten nicht annehmen, dass Jesus, ihr Führer, auf so schändliche Art endete. Mirjam half ihnen, sah ihre Zweifel, sah ihre Empörung und Wut. Sie sah das Ringen der Frauen, um das Annehmen dessen, was sie nicht verstehen konnten. Sie sah ihre menschliche Enttäuschung, ihren Unglauben, ihr Unvermögen. Sie sah es, weil sie all diese Gefühle in sich ebenso hatte und bemeistern musste. Maria hörte, wie die Frauen miteinander sprachen, dann begab sie sich in ihr Inneres und betete und flehte um Erkenntnis und Hilfe für alle Beteiligte.
Ich, Gabriel, durfte ihre Seele in dieser Nacht erheben, an einen Ort, der nur für reife Seelen erreichbar ist. Ich durfte sie in Bilder führen, die ihr die Ankunft ihres Sohnes nach Seinem Tod zeigten. So erlebte Maria seine letzten Atemzüge als Mensch und sah die ersten als Seele. In dieser Sicht sah sie nicht den besiegten Mann am Kreuz, sie sah den Lichtboten und Wahrheitsträger, sie sah den Gottessohn und den strahlenden Friedensfürsten. Sie sah, wie er in der geistigen Welt begrüßt wurde. Sie sah das Lichtkreuz, das nun aufgestellt war, und in den Entwicklungsstätten als Zeichen des Sieges steht. Sie hörte das Schofar, das Horn, das geblasen wurde und sie hörte die Trommeln, die geschlagen wurden, dann die mächtigen Posaunen, die von 7 Engeln geblasen wurden, sie hörte die 12 Trompeten, die in den Lobpreis, in die Verkündigung der guten Nachricht einstimmten, und sie hörte das Lob und den Preis, in dem ein mächtiger Engelchor in die gottfernen Welten, ihr «Heilig, Heilig, Heilig» sangen. Marias eigene Erhebung, ihr Glaube, hatten diese Sicht möglich gemacht. Als Geistwesen, als Seele und als Mensch konnte Maria die Gefühle der Zuversicht, des Vertrauens und des Glaubens mitnehmen in ihr Menschenleben, in die Begrenzung des menschlichen Lebens.
Und so ihr Leser in eurem Verstand diese Einsichten widerlegen wollt, so tut, was ihr nicht lassen könnt. Ich, Gabriel, als euer geistiger Bruder, als Botschafter aus eurer Heimat sage euch: Eurer Widergeist ist noch Herr in eurem Haus, da ihr nicht unterscheiden könnt. Ihr glaubt jenen, die die Wahrheit zurechtbiegen, verdrehen nach ihren eigenen Vorstellungen, ihrem Eigenwillen. Ihnen wollt ihr glauben. So, wie es damals war, so ist es auch in eurer Gegenwart! Die Menschheit ist abgerutscht. Sie hat das Gesetz Gottes missbraucht und zum eigenen Nutzen ausgelegt, spricht von Liebe, ohne diese erfassen zu können. Und so werden all jene die Entlarvungen erleben müssen, die sich gerne erheben über ihre Nächsten, ihnen alles Mögliche aufladen und sie in ihrem Energiefeld als Energiespender halten wollen.
«Es ist soweit.», hat Jesus zu Maria und zu Mirjam gesagt und ich, Gabriel, sage es euch auch: Es ist soweit! Die Zeit ist da, in der Christus zu euch zurückgekehrt ist! Schaut euch um in eurer Welt, und ihr seht: Sein Gericht hat begonnen und es wird viele verschlingen! Sie werden weiterhin im Schattenreich leben, weil auch sie ihre Entscheidungen treffen und getroffen haben. Der Ruf des Christus geht an all die Gutgläubigen, die sich nicht vorstellen können und nicht vorstellen wollen, dass eure menschliche Welt, euer Turmbau in den Himmel, eure Forschung und eure Wissenschaften, sich in einer Abwärtsspirale bewegen, die nicht mehr aufzuhalten ist, die sich schon im freien Fall befindet. Es geht um eure Seelen, es geht um den Seelenstau, der in den vielen Zwischenreichen entstanden ist und auch auf der Erde zu einer Überbevölkerung geführt hat, der die nächsten Evolutionsschritte verhindern will und lange verhindert hat. Doch Christus hat Bewegung in diesen Stau gebracht und durch die ersten, die es Ihm gleichtun, wird der Stau sich immer mehr auflösen. Auch bei euch, die ihr Leser dieser Botschaften seid, aus der reinen Quelle das Lebenswasser erhaltet. Es gilt jetzt das gleiche wie damals. Es geht nicht um euren Erdplaneten, es geht nicht um die Rettung der Natur, es geht um eure Seelen, um euer ewiges Leben, es geht um die Unterscheidung von Gut und Böse, die es zu erringen gilt. Dabei werdet ihr alle zu Verrätern an einer Seite werden, ja werden müssen. Uns, euren Helfern des Gottesgeistes, bleibt abzuwarten. Wir werden unsere Möglichkeiten jenen zur Verfügung stellen, die Ernst machen, die Seite wechseln, aussteigen aus dem Zeitgeist, in die Geistzeit einzutreten vermögen, die vom Mitläufer zum Mitträger für die Neue Zeit werden. Und so ihr weiterhin prüfen wollt, ob es sein kann, ob es diese zwei Quellen gibt und sie glaubwürdig sind, so prüft euch selbst mit eurem Maßstab der Gerechtigkeit und Barmherzigkeit! Und so ihr den beschwerlichen Weg des Jesus von Nazareth auf euch nehmt, ist euch unsere Hilfe gewiss. Und ihr werdet unser Wirken erkennen lernen, es ist leise, es geschieht oft im Verborgenen, erst aus den kleinen Siegen des Alltags, erwachsen die großen Siege, die zu gegebener Zeit auch auf den Sockel gestellt werden, um den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist zu verherrlichen in und durch eure Werke!
