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geistzeit
Inzwischen hatte meine Tochter Nicole in dem Betrieb, in dem sie arbeitete, den Vertrieb der Naturprodukte für die Körperpflege übernommen. Sie kreierte Prospekte, gab jedem einzelnen Produkt eine individuelle Stimme und überzeugte dabei mit ihrem Einfühlungsvermögen für die Produkte und für den Kunden.
In der Zeit, die auf die speziellen Träume folgte, fiel mir auf, dass ich jeden Morgen in ungewöhnlichen Stellungen erwachte. Dies wiederholte sich jeweils so lange, bis ich die Stellung wahrgenommen und ganz in mein Bewusstsein aufgenommen hatte. Zuerst erwachte ich regelmäßig mit einer am Kinn aufgestützten Hand, so, als würde ich über etwas nachdenken.
In mir war ein heftiger innerer Kampf um die Wahrheit im Gang. Ich war sehr dankbar, dass ich wieder im Pflegeheim arbeiten durfte. Die äußere Arbeit war wie gewohnt intensiv, doch die Prozesse im Inneren waren noch intensiver, die neuen Möglichkeiten, die sich mir in der Betreuung eröffneten, erfüllten mich mit großer Freude. Die neue...
Wegen des Gerüchts, in dem ich verdächtigt wurde, ich hätte Internes nach außen getragen und Verrat begannen, fanden die Verantwortlichen meines Betriebs, in so einem Fall müssten sie unverzüglich handeln. Keiner hatte mir geglaubt, obwohl ich ehrlich beteuerte, dass ich unschuldig war und nichts mit den Anschuldigungen zu tun hatte.
In und durch meine Betreuungsaufgabe mit den Senioren begann ich mich zu heilen, fand mein Fundament wieder. Doch es wartete bereits der nächste Keulenschlag: Ein Gerücht ging um.
Zurück im Pflegeheim, versuchte ich alles, um meinen Aufgaben gerecht zu werden. Doch es gab immer wieder Situationen, die ich einfach nicht verstehen konnte. Die «Bundgemeinde» traf sich jeweils am Samstagabend. Ich wurde aus diesem Treffen oft ausgeschlossen, wie viele andere auch. Auf die berechtigte Frage, warum das so sei, kam die Antwort: «Wenn du...
Als ich bei der Arbeit schließlich mit Aufgaben beauftragt wurde, die ich beim besten Willen nicht erfüllen konnte – ich sollte Möbel in Italien bestellen, obwohl ich gar keine Fremdsprache sprach und der Händler nur italienisch – gab ich auf, es reichte.
Es gab innerhalb der Gemeinschaft immer wieder Aufrufe, in denen die Mitglieder schriftliche Stellungsnahmen abgeben sollten. Auf Grund dieser Rückmeldungen gab es sehr oft Ausgrenzungen. Welche Kriterien dabei eine Rolle spielten, war mir nicht klar und verstand ich auch nicht. Ich hatte jedenfalls keine Chance, denn ich genügte nicht.
In meiner Wohngemeinschaft war von mir und meinen Mitbewohnerinnen viel Verständnis gegenüber der alleinerziehenden Mutter und ihren Kindern erforderlich. Die Konflikte spitzten sich immer wieder zu, weil sie viel arbeitete, wenig Zeit für ihre Kinder hatte und der Vater nicht mehr bei ihnen lebte, da er die Familie und die Glaubensgemeinschaft verlassen hatte.
Gerne wäre ich in das Seniorenheim, in die Pflege zurückgekehrt, doch ich hatte Angst, körperlich den Anforderungen nicht mehr gewachsen zu sein. Tatsächlich tat sich eine neue Perspektive auf: Im Einkaufszentrum der Glaubensgemeinschaft gab es eine Stelle in der Abteilung Inneneinrichtung, Möbel und Deko-Artikel. Sie suchten jemanden, der Freude im Umgang mit Dekoration hat und...
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