Unser kleines Mädchen Nicole begann schon früh zu sprechen, zu gehen, alles sehr früh, sehr geschickt und immer mit einem Strahlen im Gesicht, so dass andere Mütter mich darauf ansprachen und fragten, woher das kleine, quirlige Kind seine Freude nehme: «Wie machen Sie das nur?» – «Wir sind dankbar», antwortete ich auf diese Frage.
Nicole bewegte sich in einer Welt, in der sie Fantasie und Kreativität auf ihre besonderen Art und Weise lebte. Sie hatte zwei für uns nicht sichtbare Begleiter, Ellas und Zekka. Diese beiden waren für das Mädchen real, sie waren immer dabei. Wenn Arthur mit dem Auto losfahren wollte, hielt ihn Nicole auf mit den Worten: «Ellas und Zekka sind noch nicht eingestiegen» und Arthur musste warten, bis auch sie im Auto Platz gefunden hatten. Oft saßen sie mit an unserem Esstisch, dass für die beiden Begleiter der Tisch auch miteingedeckt werden musste, war für das kleine Mädchen ganz selbstverständlich. Sie wurde nicht ausgelacht oder ermahnt, Ellas und Zekka wurden ganz natürlich integriert.
Nicole wuchs zu einem aufgeweckten, freudigen, aber auch zu einem sehr empfindsamen Mädchen heran, das bitterlich weinte und kaum zu trösten war, als ein großer, alter Baum gefällt werden musste.
Ein fünfjähriges Mädchen, das so intensiv über eine Situation, die sie nicht verstehen konnte, mit ihrer Mutter bei der Bahnfahrt nach Zürich sprach, dass die Mitfahrerin im Abteil sich beim Verabschieden zu mir wandte, mit den Worten: «Wenn ich je Kinder bekomme, so wünsche ich mir, dass ich auch so mit ihnen sprechen kann, wie Sie es eben getan haben.»