Das Weihnachtsgeschenk

Verborgenes Leben, 25. Dezember 2024

Ich kehrte mich mehr nach innen, begann wieder vermehrt zu schreiben. Früher hatte ich meine Gedanken, meine Seelenreise und meine Empfindungen regelmäßig aufgeschrieben, schrieb lange Briefe an meinen Cousin, der Pater war. Ich verfasste Gedichte und Geschichten, schrieb Briefe an Freunde und die vielen Bekannten, die sich Rat bei mir holten und Ermutigung brauchten. Nun begann ich wieder Geschichten zu schreiben, um sie mit den Senioren zu teilen, sie mit ihnen zu besprechen. Berührende, tiefsinnige und unterhaltende Geschichten, in denen ich dem Alter oft eine besondere Ehre gab.

Ich liebte Geschichten und erzählte oft welche, um etwas zu erklären oder etwas zu vertiefen. Bei einer kam ein Missionar mit einem Boot auf eine Insel. Er klärte die Bewohner auf, über Gott, den Glauben und die Schrift und erzählte ihnen von Jesus. Nach einiger Zeit verließ er die Insel und reiste weiter, versprach aber zu gegebener Zeit zurückzukommen, was er nach einem Jahr auch tat. Schon von Weitem winkte ihm ein Inselbewohner zu, ein besonders eifriger Glaubensschüler. Er kam ihm auf dem Wasser gehend entgegen, noch ehe der Missionar mit seinem Boot anlegen konnte. Der Missionar traute seinen Augen nicht und bevor er reagieren konnte, hörte er den Inselbewohner sagen: «Gut, dass du kommst, wir brauchen deine Unterweisung, denn wir haben alles vergessen, was du uns erzählt hast.»

In dieser Zeit entstand auch «Das Weihnachtsgeschenk», eine Fortsetzungsgeschichte, von der sich die Heimbewohner berühren ließen, wie auch ihre Angehörigen, die mit in der Runde saßen. Der Mehrteiler, in den ich viele meiner Ansichten und Wertvorstellungen in eine männliche Vaterfigur packte, wurde zu einem Höhepunkt in der Adventszeit.  Neben all dem Schweren, meiner inneren Seelenarbeit, die ich mit niemandem wirklich teilen konnte, war ich erfüllt, zufrieden und dankbar in meiner Aufgabe, die ich erfüllen durfte.

VERBORGENES LEBEN

 

«Schreibe für dich den Weg, der bei dir zur direkten Kommunikation geführt hat auf, denn es hilft dir beim Helfen!»