Ich wurde geführt, bekam Antworten auf meine Gebete. Sie waren in Begegnungen, in Träume, durch Menschen und Schriften. Ich suchte nach Vorbildern im Glauben und fand diese in der Bibel. Ich tauchte in ihre Geschichten ein, erkannte in ihnen das Ringen und den Kampf.
Im täglichen Bibellesen lernte ich die Figuren des Alten Testaments kennen. Für einmal war es Gideon, dessen Geschichte ich im täglichen Bibelstudium bearbeitete. In seiner Geschichte fand ich interessante Hinweise, die ich ergründen und für mich verstehen wollte.
Die Gespräche, Begleitungen und Freundschaften dieser Zeit waren ebenso intensiv wie nah. Einmal wurde die Nähe zu nah und eine Verliebtheit stellte sich ein, ich ging sehr offen damit um und weihte Arthur umgehend ein. Dieser meinte nur: «Ja, das habe ich auch schon mal erlebt.» Ich wusste es und ich wusste auch, in wen...
Im Familienverbund wurde geübt, seine Meinung zu sagen, die Kinder lernten sich an Abmachungen zu halten oder in ihren Augen Ungerechtes zum Thema zu machen. So war es abgemacht, dass jedem Familienmitglied ein «Ämtli» zugeteilt wurde.
Maria missionierte nicht, sie sprach wenig über ihren Glauben, sie lebte ihn. Sie ergründete das Wort der Bibel und vertiefte sich in die Inhalte, die Symbolik, in den Geist, der durch das Umsetzen lebendig in ihr wurde.
Im Wunsch nach mehr Glauben, begann ich auch den Familienurlaub danach auszurichten. Wir verbrachten Familienferien in Klöstern, Seminarhäusern, in einem christlichen Umfeld und mit entsprechendem Programm. Nicole interessierte sich für den Gottesdienst und was dabei geschah.
Ich besuchte verschiedene Bibelkurse doch so richtig aufgehoben fühlte ich mich dabei nicht. Ich folgte im Glauben einer eigenen Spur, die Kirche trug ich durch das Vorbild meines Vaters als etwas Gutes und Wertvolles in mir.
Die Situationen, in die Maria geführt wurde, waren nicht alltäglich und meist sehr anspruchsvoll. Sie führte nun viele, wirklich viele Gespräche, die wie Begleitungen waren und wünschte sich mehr Zeit für die Tagesführung, die Führung im Tag, die sie erlebte in und durch ihren Glauben und durch ihr tägliches Gebet.
In der Verarbeitung des Todes meiner Mutter begann ich meine eigene Endlichkeit anzunehmen, mein Sterben und meinen Tod näher an mich heranzulassen, ja, mich mit ihm auseinanderzusetzen.
Unser kleines Mädchen Nicole begann schon früh zu sprechen, zu gehen, alles sehr früh, sehr geschickt und immer mit einem Strahlen im Gesicht, so dass andere Mütter mich darauf ansprachen und fragten, woher das kleine, quirlige Kind seine Freude nehme: «Wie machen Sie das nur?»