Oh, Menschheit werde dir bewusst, werde dir bewusst, in welcher Aufgabe du stehst, welchen Sinn das Erdenleben hat! Ihr Menschen seid in einer Lehrstube und Lehrstätte, in der ihr Lektionen um Lektionen lernt, Prüfung über Prüfung besteht und abgefragt werdet, welcher Lehrstoff und welche Situationen euch schon eine Lehre waren, und was für euch noch...
Der Mensch hat sich selbst ein Korsett geschaffen, ein Regelwerk, indem er «richtig» und «falsch» in sich trägt. Menschen auf dem Glaubensweg sind immer wieder vor Entscheidungen gestellt, immer wieder im Prozess des Abwägens und immer wieder versuchen sie, nach bestem Wissen und Gewissen zu handeln.
Ich sah ein Engelwesen. Ich sah diesen Engel in Jerusalem bei Herodes. Ich sah ihn bei den Soldaten. Ich sah ihn auch in der Grotte, beim Jesuskind. «Welche Aufgabe hat er?», so fragte ich mich. Er war dabei, schien alles zu beobachten und mitzuerleben, zu warten; doch warum und auf was wartete er?
Ich sah ein riesiges Engeltreffen, eine Art Planungsgremium. Es wurde die Situation von Herodes besprochen, verschiedene Möglichkeiten zusammen angeschaut. «Und wenn ich es nicht schaffe, wenn ich überdrehe? Ich weiß nicht, wie ich das bemeistern werde.»
«Josef, Josef packe deine Sachen! Ihr müsst Bethlehem verlassen, ihr seid in großer Gefahr!», so hörte Josef in seinem Inneren die Stimme, halb wach, halb noch im Schlaf. Es war meine Stimme, die er schon kannte.
Meine geliebten Brüder und Schwestern, ihr steht in Zeit und Raum und so bedenkt ihr in diesen euren irdischen Tagen Meiner Geburt, der Geburt des Jesus von Nazareth, der Geburt des Sohn Gottes. Die Krönung einer langen Geschichte, einer langen Vorbereitung, in der ein Volk diese Verheißung bekam und diese Verheißung auch erfüllt wurde.
Drei Sterndeuter, drei Weise folgten einem mächtigen Himmelszeichen, einem Stern mit einem Schweif, der am Himmel aufgegangen und in der Nacht zu sehen war. Die drei sternkundigen Weisen aus dem Morgenland wussten, wenn dieser Stern, diese bestimmte Sternenkonstellation zu sehen wäre, würde ein besonderer Befreier und Retter auf die Erde kommen.
Die Menschen auf der Erde waren verlassen, ohne Hoffnung, ohne Licht, dem großen, gütigen Vater im Himmel, gefiel das nicht. Er blickte zur Erde, sah die Menschen in ihrer Not, Gestrauchelte, Verbitterte, Kranke, Arme und Hoffnungslose, Hungernde – ohne Brot.
Maria strahlte etwas Neues aus, sie hatte in die Erfüllung der Mutter gefunden. Sie war still und in sich gekehrt, versuchte zu erfassen, was in der Grotte, im Unsichtbaren geschah. Sie waren nicht allein, sie waren umgeben von einer Art Lobpreis, der die Grotte erfüllte.
Es war eine kalte Nacht. In der Nähe weideten Hirten ihre Schafe und Ziegen. Sie sprachen miteinander am wärmenden Feuer. Der eine sagte: «Was ist das für eine Nacht? Etwas liegt in der Luft, ich bin hellwach!