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geistzeit
Völlig entkräftet sank Maria auf ihr Lager. Sie hatte eine winzige Kammer, in der sie für sich alleine war. Sie war dankbar für diesen kleinen Luxus, der ihr die Möglichkeit gab, mehr in ihrem Inneren zu sein. Die Bilder des vergangenen Tages kamen zu ihr zurück. Sie weinte nicht mehr, sie betete darum, Gottes Plan...
Als Maria und Mirjam nach der Kreuzigung zurück in das Haus von Susanna kamen, warteten Martha und ihre Schwester Maria, aus Bethanien, Jakobea und Lea auf sie. Lea stürmte auf Maria zu und fragte: «Ist das wahr? Sag, dass es nicht wahr ist!» Der Blick Marias sagte mehr, als alle Worte es gekonnt hätten.
Ich war wie im Taumel. Die Gassen Jerusalems waren voll, voller Menschen, Gerüche und Lärm. Ohne mich daran zu erinnern, wie wir nach der Kreuzigung dorthin gekommen waren, fand ich mich mitten in einer Frauenschar im Haus von Susanna wieder.
Josef hatte bei Pilatus erwirkt, dass Jesus in seine Grabstätte gelegt werden durfte. Und so trugen die Männer, der Soldat Claudius, der Schriftgelehrte Josef und der Jünger Johannes, den Leichnam zur Grabstätte. Jesus war von Mirjam einbalsamiert worden und die Myrrhe und der Weihrauch hüllten Ihn noch immer ein.
Gebete um Frieden, Gebete um Gerechtigkeit, Gebete um Gnade erreichen eures Vaters Ohr und Herz und Ich will eure Gebete nicht stehen lassen, vielmehr möchte Ich, dass ihr verstehen lernt. Oh seht, ihr Menschen fleht in euren Gebeten um Frieden, Gerechtigkeit und Gnade, doch versteht und erfasst: Eure Bitte um Frieden geht abermals mit Meiner...
Die Menschen, welche der Kreuzigung beigewohnt hatten, verließen den Ort, an dem drei Menschen gekreuzigt worden waren. Einige von ihnen in einer Art Genugtuung, einer Befriedigung eines Geistes, der sie angetrieben und übernommen hatte und voller Hass den Tod eines Unschuldigen gefordert hatte.
Die Abenddämmerung färbte die Straßen und Gassen Jerusalems ein und die Stadt wurde ruhig. Auch in Maria war Ruhe eingekehrt. Sie war da und gleichzeitig weit weg. In ihr sah sie Bilder, Situationen, die so real waren, als ob sie diese tatsächlich miterleben würde.
Als wir am Abend des nächsten Tages vor dem Essen zusammensaßen, ging ich mit dem kleinen Alabastergefäß, das ich von Maria, Seiner Mutter in Nazareth erhalten hatte, zu Jesus. Sie hatte es mir mit den Worten überreicht: «Am Anfang, bei Seiner Geburt wurde mir Weihrauch und Myrrhe auf Seinen Weg mitgegeben. Dies soll Ihn nun...
Jerusalem war in den Tagen vor dem großen Passahfest übervoll mit Pilgern, die diesen höchsten Feiertag, der der Befreiung aus der Sklaverei durch Moses gedachte, verbringen und begehen wollten.  Als der Pilgerzug, dem sich Maria angeschlossen hatte, vor der Stadt ankam, löste er sich auf, jeder hatte von ihnen ein anderes Ziel. Viele kamen bei...
Schaut ihr immer noch auf die Niederlage, auf Meine Niederlage als Jesus von Nazareth, in der Mich die widersacherkraft scheinbar besiegt hat? Seht ihr euch angesichts des Sterbens und des Todes immer noch als Bestrafte?
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