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geistzeit
Wir zogen also nach Hellbühl, wieder an den Fuß des Pilatus. Mit dem wenigen Geld, das von der Versteigerung übriggeblieben war, wurde das Inventar eines kleinen Lebensmittelgeschäftes erworben, in dem die Mutter künftig für die verbliebene Familie sorgen wollte. Ich wollte Dekorateurin werden, doch meine Eltern kannten diesen Beruf nicht.
Wie eine dunkle Wolke lag der Tod meines Bruders über unserer Familie. Die Stimmung wurde schwer, die Unbeschwertheit war dahin, als hätte er, der freudige Theddy, das Lachen mitgenommen, als er von uns ging. Alle wurden ernster und mein Vater, zunehmend müde, vom Lebenskampf ermattet, geschwächt, erkrankte immer öfter.
Es war kurz vor meinem 13. Geburtstag. Ich lag mit hohem Fieber im Bett, wir erwarteten den Arzt, der wegen mir zu einem damals noch üblichen Hausbesuch kommen wollte. Ich hörte im Stübli unter mir eine Männerstimme, ich erkannte sie als jene des Arztes.
Ihr sehnt euch nach Meinem Wort, ihr sehnt euch nach Meinem Wort in der Zeit, in der die Welt in Krisen über Krisen steht, ja «krisengeschüttelt» wird. Nach der Dürre erlebt ihr Überschwemmung, erlebt Erdbeben und Vulkanausbrüche und Krieg über Krieg, im Kleinen und im Großen mit einer Vielzahl von Opfern auf beiden, allen Seiten.
Wir lebten auf einem Bauernhof, der zu einer großen Sägerei gehörte, die Landwirtschaft war in Pacht. Es war ein sehr hügeliges Land mit steilen Hängen und der Vater mühte sich um jeden Meter ab. Die Maul- und Klauenseuche, die in der Gegend ausbrach, verlangte einen Bann, in den auch der Hof unseres Vaters kam.
– «Christus, was ist mit Deinem Werk?» – «Es ist in einer Sackgasse, Meine Kinder sitzen vor vollen Tellern, aber sie wissen nicht mehr, wie man das Mahl zu sich nimmt. Viele sind geistig am Verhungern und die Seelen leiden Not. Aus dieser inneren Verzweiflung, die sie oft selbst nicht erkennen oder sie nicht eingestehen,...
– «Lieber, guter Christus, viele Deiner Worte kenne ich, weil Du sie schon öfters zu mir gesprochen hast. Danke Dir, Herr, und der geistigen Welt für eure Hilfe und Geduld und alle Bemühungen. Danke, dass ich weiterhin auf meinem Weg all eurer Unterstützung gewiss sein kann.
– «Christus, in meinem Inneren ist etwas zerbrochen zu meiner Arbeitsstelle, aber auch zu Deinem Werk. Es war mir nie wohl in all dem Prunk. Warum ist das so?» – «Du hast eine sensible Wahrnehmung, die hast du wieder freigeschaufelt, diese Wahrnehmung kann Schein und Sein erkennen.
– «Christus, ich habe meinen Vater gesehen. Meinen leiblichen Vater, er stand und schaute mich lächelnd und wohlwollend an. Er sagte, ohne seine Lippen zu bewegen: ‹Jetzt weißt du es.›
– «Christus, wer ist meine Tochter, was verbindet uns?» – «Eure Aufgabe in Meinem Dienst.» – «Christus, hast Du mir das Haus im alten Feld gezeigt?» – «Wer denn sonst? Vertraue deiner Inneren Führung, vertraue Mir. Du richtest doch deine Bitten an Mich, deshalb kommen die Antworten auch von Mir.»
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