Rückblickend auf die Zeit in der Glaubensgemeinschaft stellte ich fest, dass Gott mir immer wieder durch Zeichen und Begebenheiten direkt oder indirekt Antwort gegeben hatte. Ich rappelte mich innerlich auf und sah in den vielen gutgläubigen Geschwistern die Unerlösten, die Christus zwar im Wort oft bemühten, die ihn jedoch nicht kannten, nicht als Jesus und ganz gewiss nicht als Erlöser.
Ich wollte mich bewusst mehr in den Fluss der geistigen Bewegung stellen, erlebte dabei erneut Befremdendes. Obwohl ich es versuchte, vertrug ich die Atmosphäre des großen Versammlungsraumes schlecht, es wurde mir nach wie vor übel, deshalb ging ich nur noch selten hin, auch in den Läden des Einkaufszentrums erging es mir so.
Ich war gewohnt, alles, was geschieht, ins eigene Innere zu legen und abzuwägen und dabei begann sich der Dunst, in dem sich die Glaubensgemeinschaft befand, vor meinen Augen mehr und mehr aufzulösen. Je mehr ich sehend wurde, je mehr wuchsen auch die Sorgen in meinem Inneren. Die Sorgen um meine Glaubensgeschwister, die wie Taube und Blinde, in einem unheilvollen Trott, in einem Dunst, einem Nebel, sich im Kreis zu bewegen schienen. Als wären sie Gefangene, ohne es zu merken, ohne es zu wissen, ohne es zu wollen. Ich hörte in den Worten die Stimmen der Gegenseite, ich sah und hörte die Beeinflussung überall.
Wer hatte das Kommando? Wer führte die Geschwister? Wer führte das Werk? Ich sah und verstand nun immer besser, dass es vielen erging, wie es mir ergangen war. Es gab im Werk zwei Seiten: Jene, die es scheinbar recht machten und zu Verantwortlichen gemacht wurden und jene, die es falsch machten und zu Untergebenen gemacht wurden.
Dies war ein Führungsstil, in dem es Gewinner und Verlierer gab, Sieger und Besiegte, Herrscher und Beherrschte.
Was blieb war wenig, sehr wenig. Ich begann zu sehen, erfasste immer klarer, dass tatsächlich der Teufel los war. Ich hörte seine Worte, ich sah die Verwirrung, die er stiftete und die Missverständnisse, die er säte, und wie das Misstrauen in den Reihen der Gemeinschaft wuchs und kultiviert wurde.
Ich sah, wie Schattenenergien Menschen beeinflussen, erkannte, wie viele Glaubensgeschwister von diesen Mächten geführt wurden. Ich hätte es lieber nicht gesehen, für mich brach eine Welt zusammen – meine Welt brach zusammen.