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Verborgenes Leben
Wie eine dunkle Wolke lag der Tod meines Bruders über unserer Familie. Die Stimmung wurde schwer, die Unbeschwertheit war dahin, als hätte er, der freudige Theddy, das Lachen mitgenommen, als er von uns ging. Alle wurden ernster und mein Vater, zunehmend müde, vom Lebenskampf ermattet, geschwächt, erkrankte immer öfter.
Es war kurz vor meinem 13. Geburtstag. Ich lag mit hohem Fieber im Bett, wir erwarteten den Arzt, der wegen mir zu einem damals noch üblichen Hausbesuch kommen wollte. Ich hörte im Stübli unter mir eine Männerstimme, ich erkannte sie als jene des Arztes.
Wir lebten auf einem Bauernhof, der zu einer großen Sägerei gehörte, die Landwirtschaft war in Pacht. Es war ein sehr hügeliges Land mit steilen Hängen und der Vater mühte sich um jeden Meter ab. Die Maul- und Klauenseuche, die in der Gegend ausbrach, verlangte einen Bann, in den auch der Hof unseres Vaters kam.
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