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Verborgenes Leben
An meinem 50. Geburtstag, dem zweiten nach meiner Auswanderung, freute ich mich und gleichzeitig litt ich im besonderen Maße. Es war ein Sonntag und ein voller Arbeitstag lag vor mir. Früh am Morgen machte die WG-Schwester mit den Kindern für mich Frühstück und das tat mir gut. Ich wusste es zu schätzen, denn sie hatte...
Aufgrund meines schweren Autounfalls und den anhaltenden Problemen mit dem Auto machte ich mir ernsthafte Gedanken: Was sah ich nicht? Ich hinterfragte mich in der Überzeugung, dass etwas mit mir und meiner Haltung nicht stimmen konnte. Das Ursache-Wirkung-Prinzip wurde in der Gemeinschaft mit großer Überzeugung vertreten und benutzt.
Es war mir wichtig, den Anforderungen der Gemeinschaft zu genügen, ich sah in den Regeln trotz allem auch eine Fürsorge und Hilfe, eine neue Lebensform.  Also begab ich mich auf die Wohnungssuche, einen Platz in einer Wohngemeinschaft zu finden. Dabei sah ich in viele Wohnungen, sah in viele Situationen, in denen Glaubensgeschwister lebten und ich...
Anfänglich hatte ich großes Heimweh nach allen und nach allem. Oft musste ich weinen, wenn ich ausgelassene, fröhliche junge Menschen sah oder ein Paar Hand in Hand vor mir ging. Ich fühlte mich allein, ja einsam, ich fand keinen Anschluss.
Ich fuhr von Deutschland in die Schweiz, um einen Meditationskurs in Zürich zu begleiten, der neu begann. Anschließend wollte ich noch einige Tage in der Schweiz bleiben. Auf der Fahrt in die Schweiz, einen kurzen Moment unaufmerksam, touchierte ich die Leitplanke, verlor die Kontrolle und hatte einen schweren Unfall.
Ich stellte mich auf den Abschied und den Neuanfang in Deutschland ein, freute mich, zukünftig in einem Pflegeheim arbeiten zu dürfen und mich einsetzen zu können. Ich fand eine kleine, helle Dachwohnung mit einem Balkon. Mit einfachsten Mitteln hatte ich mich so eingerichtet, dass auch jemand spontan zu Besuch kommen könnte.
Ich stellte mich auf den Abschied und den Neuanfang in Deutschland ein, freute mich, zukünftig in einem Pflegeheim arbeiten zu dürfen und mich einsetzen zu können. Ich fand eine kleine, helle Dachwohnung mit einem Balkon. Mit einfachsten Mitteln hatte ich mich so eingerichtet, dass auch jemand spontan zu Besuch kommen könnte.
Im Äußeren gab es für mich keinen Grund, wirklich keinen Grund, die Zelte in der Schweiz abzubrechen, um in Deutschland in einer Glaubensgemeinschaft zu leben. Ich hatte meine Familie, unser kleines Häuschen, liebte unseren wunderschönen Garten, in dem ich Kraft tankte und oft bis spät in der Nacht den Sternenhimmel betrachtete, und hatte viele, ja,...
Nachdem Nicole wieder eine gewisse Stabilität in sich gefunden hatte, zeigten sich in mir wieder und wieder Bilder des Abschieds und des Neuaufbruchs an meinem Seelenhorizont. Es war, als würde etwas in mir dämmern. Es war ein Ahnen, menschlich unverständlich und schwer zu beschreiben, noch schwerer zu teilen.
Die Glaubensgemeinschaft, in der ich ehrenamtlich aktiv tätig war, wuchs. Es gab verschiedene Zusammenkünfte und Veranstaltungen. Die Treffen wurden von Deutschland aus zentral organisiert und via Telefonschaltung unter anderem in die Schweiz übertragen. Zudem wurden Broschüren und Bücher mit den Glaubensinhalten herausgebracht.
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