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geistzeit
Schweren Herzens sah ich den Brüdern nach, die sich am nächsten Morgen in aller Frühe auf den Weg machten. Sie waren voller Tatendrang und wollten Richtung Galiläa ziehen, um von dem Wunder zu berichten, dass Jesus, der bekannte Heiler und Rabbi auferstanden war.
Oh, erinnert euch, ihr Menschen, an den großen Plan, erinnert euch! Eure Seele weiß es! Eure Seele kennt das Ziel, auch wenn der Mensch, so gebildet wie er ist, nicht mehr zu glauben vermag. Was glaubt ihr, wer kann so zu euch sprechen, wer würde so sprechen, wer könnte so sprechen?
In der Dritten Zeit, der Geistzeit, in die die Menschheit eingetreten ist und weiter eintreten wird, verändern sich Sichtweisen, verändern sich Erkenntnisse, die jedoch niemals die alten Gebote, die Verheißungen überholen, sondern diese in die Erfüllung führen werden.
Auch am darauffolgenden Tag erlebten wir, dass Christus sich uns zeigte. Der Herr sprach zu uns: «So spreche Ich zu euch, dass ihr verstehen möget: Ich bin der Gesalbte, der durch die Auferstehung zum Christus wurde. Ich trug die Weltensünde, wenn die Zeit gekommen ist, wird die Menschheit verstehen.
Wir saßen etwa zu zwanzigst im Versammlungsraum. Zum Abschluss eines Seminartages hörten wir ein Musikstück, das ein Seminarteilnehmer mitgebracht hatte und mit uns teilen wollte. Wir saßen im Kreis und hörten die Musik.
Mensch: «Was bedeutet Deine Auffahrt in den Himmel eigentlich?» Christus: «Einige Menschen konnten Meine Lehre erfassen!» «Und dann bist Du endgültig gegangen?» «Als Seele habe Ich damals die Teilmaterie verlassen.» «Und wohin bist Du dann entschwunden?» «Ins Lichtreich unseres Vaters.»
Ich trat hinaus in die kühle Nacht. Ich hatte mich auf meinem Nachtlager hin und her gewälzt, ohne Schlaf zu finden. Ich war unruhig und traurig. Es war hell genug, dass ich den Weg zu den großen Steinen im Olivenhain fand, da wollte ich mich hinsetzten, um zur Ruhe zu kommen.
Die Pflichtbewusste: «So kann ich nicht weiter. Ich habe alles gegeben.» Christus: «Was hast du gegeben?» «Meine ganze Arbeitskraft.» «Das ist doch in Ordnung.» «Nein, es war und ist zu viel.» «Was ist zu viel?» «Alles. Ich kann nicht mehr, ich breche zusammen.» «Dann tue weniger.»
Betroffen und beschämt saßen wir da. Wir hatten uns vor unserem Meister gestritten. Schon zu Lebzeiten hatte Er sich von uns entfernt, wenn wir uneins waren. Petrus war sichtlich betrübt, er hatte große Mühe damit, dass die Rolle der Frauen in der Nachfolge Jesu eine andere war, als sonst in der Gesellschaft üblich.
Der nächste Tag war ein Sabbath. Nach einem gemeinsamen Frühstück setzten wir uns schon am Morgen zusammen, um uns über das Erlebte von letzter Nacht auszutauschen. Zu meinem Erstaunen wurde schnell klar, dass nicht jeder Jesus gehört und gesehen hatte.
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