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Am Anfang
Die Straßen von Betlehem waren verlassen, es war längst finsterste Nacht geworden und Maria und Josef wussten nicht mehr weiter. Da wurden sie von einer Frau eingeholt, sie zog Josef am Arm.
Groß war die Erleichterung, als sie nach einigen Tagen erschöpft, müde und frierend in Betlehem ankamen. Sie sehnten sich nach einer warmen Unterkunft, um zu schlafen und sich auszuruhen. Josef klopfte an die Tür einer Herberge.
Josef stand in der Pflicht und im Recht des Kaisers Augustus, seiner Vorgabe und seinem Gesetz. Er hatte versucht, diese Anordnung für sich hinauszuschieben, um noch die Geburt des Kindes abzuwarten. Doch die Soldaten drängten ihn, aufzubrechen und seiner Pflicht nachzukommen, und er packte seine Sachen, um dieser Folge zu leisten.
Josef war ein geschätzter Zimmermann, doch oft musste er in der weiteren Umgebung Arbeit suchen, da auch er von seinen Glaubensbrüdern gemieden wurde. Er war in Ungnade gefallen, denn er hatte in ihren Augen Verrat an den Lehren Abrahams begangen und sich mit einer unehrenhaften Frau beschmutzt.
Jener Hohepriester, der Maria besonders ins Herz geschlossen hatte, wie ein Vater sich für ihren Schutz verantwortlich fühlte, gab Josef und Maria zusammen, bat um den Segen Gottes für diese Verbindung. Auch er war hin- und hergerissen von dem, was vor seinen Augen geschah.
«Was soll nur werden? Wie soll das gehen, wenn du keinen Mann an deiner Seite hast? Wovon werden du und dein Kind leben? Wohin könnt ihr euch wenden?» «Hilf mir, Mutter. Mache mir mein Herz nicht noch schwerer. Ich wende mich an Gott, Meinen Vater. Ich weiß auch nicht, wie das alles werden wird. Ich...
Zum Glauben gehört Mut, und so war es damals auch für Maria: Als sie nach ihrem Besuch, der einige Monate dauerte, in denen die beiden Frauen Elisabeth und Maria einander Stütze und Stärke waren, zurück zu ihren Eltern kam, zurück zu Josef kam, wurde ihr Herz immer schwerer.
Wir kamen alle zusammen, um gemeinsam den Sabbat zu begehen. Maria hatte mich darum gebeten, mit etwas Nelke und Weihrauch den Raum zu räuchern. Ich musste mich beeilen, denn nach Sonnenuntergang war es nicht mehr erlaubt, Feuer zu machen, doch wenn mich Maria darum bat, mochte es wohl einen besonderen Grund dafür geben.
Die zwei Wochen, in denen die Jünger verkünden wollten, waren schnell vorbei und so traf am Ende der zweiten Woche eine ungewöhnlich heitere Truppe in Bethanien ein. Sie berichteten, dass ihnen Jesus einige Male erschienen war.
Das Haus von Josef von Arimathäa lag direkt am Stadtrand von Jerusalem. Die zarte blaue Farbe wirkte einladend und durch die mehreren Räume im Innenbereich bot es viele Möglichkeiten. Ein kleines Stück Land mit einigen Obstbäumen und zwei weiteren Nebengebäuden
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